Geboren wurde Michael Derbort 1965 im hessischen Fulda. Dort hatte er auch seine Berufsausbildung zum Biologielaboranten absolviert. Nachdem er seine Zelte in Kassel aufgeschlagen hatte, holte er schließlich noch das Abitur nach und studierte Sozialpädagogik an der dortigen Universität.
Sein ständiger Drang zur Kreativität veranlasste ihn schließlich dazu, sich als Programmierer zu verdingen und war eine Zeitlang erfolgreich mit der Entwicklung unzähliger Casual Games, die zum Teil heute noch in diversen Internet-Portalen herumgeistern.
Mit der Zeit entfernte er sich immer mehr von der doch sehr technisch geprägten Programmiererei und wandte sich zunehmend dem Schreiben zu. Als Redakteur diverser Fachmagazine steuerte er zahllose Beiträge bei und widmete sich immer häufiger fiktionalen Texten. Nachdem die ersten Kurzgeschichten auf positive Resonanzen stießen, wagte er sich an seinen ersten Roman.
Seinerzeit widmete er sich ausschließlich dem Horror-Genre doch schon bald wollte er aus dieser Schublade heraus und sich in vielen anderen Genres ausprobieren. Dabei entwickelte sich sein Stil, häufig geprägt von drastischer Sprache und eindringlichen metaphorischen Bildern, den er heute pflegt. Nur eines bleibt unverändert: Auf ein bestimmtes Genre lässt er sich nicht mehr festlegen.
Nebenbei macht er noch Musik - bevorzugt Blues und Heavy Metal - und arbeitet im gastronomischen Bereich. Sein Traum, ein eigenes kleines Restaurant zu betreiben, blieb bislang allerdings unerfüllt.
Er lebt und arbeitet in einem kleinen Ort im Schwarzwald.
Bei uns im Programm:
Offenes Spiel
Der Sommer der lebenden Toten
Raymond Delightful - Der Erleuchtete
Requiem für eine verlorene Kindheit
Das Leben spüren
Hendrik
Emily Pitkin - Band 1: Der Ring des Magiers
Emily Pitkin - Band 2: Der Todesfluch
Emily Pitkin - Band 3: Verschwunden
Emily Pitkin - Band 4: Das Erbe der Pitkins
Emily Pitkin - Band 5: Spuk
Hautnah
Angst - Band 5: Nachtalb
Angst - Band 11: Geisterschatten
Angst - Band 25: Wahnsinn
Angst - Band 33: Blutlinien
Angst - Band 44: Ahnen
Angst - Band 47: Todesgesang
Ich begrüße Michael Derbort, der im MoKo-Verlag mit mehreren Büchern vertreten sein wird und auch als Admin für die Homepage tätig ist. Aktuell ist hier sein Buch „Offenes Spiel“ im Shop erhältlich – ein Psycho-Trip der Extraklasse.
So, Michael, beginnen wir mit den Fragen:
1. Was bedeutet das geschriebene Wort für Dich?
Freiheit. Ich kann Welten erschaffen, wie sie mir gerade in den Kram passen, Geschichten darum stricken, meine Inhalte so präsentieren, wie ich es für richtig halte, mich einfach kreativ austoben. PC und Textverarbeitung genügen, der Rest sollte dann idealerweise in meinem Oberstübchen ablaufen. Was dabei herauskommt, ist dann eben meins.
2. Wie „erfindest“ Du Deine Protagonisten, oder findest Du sie im wirklichen Leben?
Protagonisten entstehen einfach. Wenn ich eine Geschichte entwickele, weiß ich ja schon, wen ich dazu brauche. Charakterisierung, Äußerlichkeiten und Ähnliches ergibt sich dann beim Schreiben.
3. Wie empfindest Du den Prozess des Schreibens?
Da ist die ganze Bandbreite von Euphorie bis hin zur Verzweiflung dabei. Letzteres meist dann, wenn sich die Geschichte auf halber Strecke festfrisst. In diesem Fall liegt das Manuskript dann erst einmal auf Eis, ehe es Wochen später mit wirklich frischen Ideen weitergeht. Am schönsten ist dann aber doch der Punkt hinter dem letzten Satz.
4. Könntest Du Dich an ein Genre heranwagen, das Du vorher noch nie bedient hast?
Durchaus. Ich lasse mich nicht gerne in Schubladen stecken. Lediglich bei Liebesgeschichten und bei Kinderbüchern müsste ich passen. Für beides bin ich auch erheblich zu sarkastisch.
5. Gibt es für Dich eine Schwelle, die Du in Deinen Erzählungen nie übertreten würdest?
Das ist nicht mit einem Satz zu beantworten: Generell schreibe ich sehr hart und schrecke auch nicht vor sehr expliziten Gewaltdarstellungen und einer drastischen Sprache zurück. Die Leser wissen das in der Regel und nach den ersten unwillkürlichen Schluckreflexen haben sie erkannt, auf was sie sich eingelassen haben. Das ist der Stil, den ich ihnen dann auch eiskalt zumute.
Kritisch wird es dann, wenn ich Gefühle anderer verletze. Daher bin ich bei bestimmten Themen etwas vorsichtiger – etwa bei Themen wie Religion, Homosexualität oder Missbrauch in jedweder Form, schreibe ich mit angezogener Handbremse. Berührungsängste oder Probleme habe ich damit aber auch nicht wirklich.
6. Welche äußeren Einflüsse (Kaffee, Schokolade etc.) halten Dich beim Schreiben aufrecht?
Bier, Wein, Snackteller
7. Welchen Schriftsteller/Schriftstellerin würdest Du gerne mal treffen?
Ich finde es zwar recht angenehm, mit Kollegen Face to Face zu reden, aber darüber hinaus wohnt kein einziges Groupie-Gen in mir. Ich lerne gerne interessante Menschen kennen. Ob es sich dabei nun um einen Bestseller-Autor oder um einen Bauern handelt (oder eben was auch immer), ist mir herzlich egal.
8. Wärst Du bereit junge, aufstrebende Autorinnen/Autoren zu unterstützen?
Durchaus. Nur der Zeitfaktor spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wenn ich mir damit einen 20-Stunden-Tag anlache, muss ich über kurz oder lang die Notbremse ziehen.
9. Welche Gefühle werden in Dir ausgelöst, wenn Du ein gedrucktes Exemplar Deines Buches in den Händen hältst?
Das ist natürlich ein erhebendes Gefühl. Selbst ein dünnes 300-Seiten-Büchlein schreibt sich nicht mal so nebenbei. Wenn sich die Früchte der Arbeit dann in Form eines ansehnlichen Papierklotzes abbilden, dann hat das was.
10. Was macht für Dich ein gutes Buch aus?
Alles, was mich dazu bringt, es bis zum Ende zu lesen. Spannung, Dramatik, eine interessante Sprache, lebendige Charaktere, Humor und durchaus auch die eine oder andere kleine wie auch immer gelagerte Grenzüberschreitung.
Ich danke Dir für Deine ehrlichen Antworten und freue mich schon auf ein weiteres Interview mit einer Deiner Kolleginnen/Kollegen. Und keine Sorge, es gibt jedes Mal neue 10 Fragen.
Euer Markus vom MoKo – Verlag