Juraj Jascur über sich:
Ich, Juraj Jascur, komme am 19. Mai 1970 in Basel auf die Welt. Viele Stationen führen mich durchs Leben. Schule, Studium, Jobs, Heiraten und Vaterwerden formen meinen Charakter. Bis ich erkenne, dass ich zum schreiben geboren bin, dauert es sehr lange. Bereits als Kind beginne ich mir Geschichten auszudenken. Sie alle stellen die unterschiedlichsten Charakteren dar. Sie leben, handeln, leiden und erfahren, was Leid und Glück bedeutet. Mit sechzehn beginne ich dann mit meinem ersten Kurzroman. Daraufhin folgen in den Achtzigern und Neunzigern noch viele Werke, die ich jedoch niemals veröffentliche. Obwohl ich mich immer wieder vom Schreiben losreisse, um mich ganz anderen Lebensthemen zu zuwenden, folge ich meiner Berufung. Im Juni 2011 habe ich ein Schlüsselerlebnis. Das ist der Moment, wo ich beschliesse, meinen Traum zu leben.
Bei uns im Programm:
Die heimliche Liebe in Deutschland
Mein heutiger Gast ist der Schweizer Autor Juraj Jascur. Seinen Erstling „Die heimliche Liebe in Deutschland“ bringt der MoKo-Verlag im Januar 2020 heraus. Inzwischen haben sich schon mehrere Autoren aus der Schweiz im MoKo-Verlag eingefunden und ich freue mich sehr, auch Juraj tatkräftig unterstützen zu können.
Lieber Juraj, hier also nun Deine 10 Fragen:
1. Juraj Jascur – der Name hat Melodie. Ist das ein Pseudonym oder dein richtiger Name und woher stammt er?
Das ist mein richtiger Name. Er stammt aus dem Slawischen. Ich habe slowakische Wurzeln.
2. In deiner Vita ist zu lesen, dass du im Juni 2011 ein Schlüsselerlebnis hattest, das dich praktisch zum Schreiben veranlasst hat. Kannst du uns darüber etwas erzählen?
In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 2011 wälzte ich mich im Bett. Etwas beschäftigte mich, nagte in meiner Seele, so als ob es mit Gewalt ausbrechen wollte. Ich erkannte meinen Moment der Erkenntnis. Mein bisheriges Leben war nur dazu bestimmt, mich auf meine wahre Berufung vorzubereiten.
3. Als ich alleine nur das Essay zu „Die heimliche Liebe in Deutschland“ gelesen habe, wurde ich an den letzten Film mit der grandiosen Romy Schneider erinnert „Die Spaziergängerin von Sans Soucis“. Kanntest du den Film schon oder habe ich dich dafür interessieren können und erkennst auch du ganz entfernte Parallelen?
Ich muss gestehen, dass ich den Film vorher noch nicht gekannt habe. Romy Schneider ist mir seit meiner Kindheit ein Begriff. Der Film, „Die Spaziergängerin von Sans Soucis“, und mein Roman, „Die heimliche Liebe in Deutschland“, beschreiben den kollektiven Hass, die kollektive Angst und die kollektive Trauer, welche jedes einzelne Individuum wie ein fürchterlicher Erdbeben erzittern lassen.
4. Dein Buch erzählt sehr einfühlsam die Suche nach Liebe und dem Sinn des Lebens. Sind dabei eigene Erfahrungen eingeflossen?
Ich sehe die Wahrheit sowohl im Grossen, als auch im Kleinen. Diese Gabe hilft mir, aus dem Schatz meines eigenen Lebens zu schöpfen, um mich inspirieren zu lassen.
5. Du scheinst noch einiges in der Schublade für weitere Veröffentlichungen zu haben. Worauf dürfen sich die Leser als nächstes freuen?
Ich habe bereits zwei Bücher veröffentlicht. Der eine Roman heisst, „Mein Leben in einer anderen Welt, und der andere heisst, „Die vernichtende Mauer“. Weitere Bücher sind noch am Start. Ich habe also die Qual der Wahl. Da wäre zum Beispiel der Roman, „Die Wiege des Leidens“, wo es sich um Entführung, Sklaverei und einen endlosen Befreiungskampf handelt. „Bodyguard und Sudoku“ beschreibt einen Helden, der widersprüchlicher nicht sein kann. Er verkörpert eine Kampfmaschine, die unbesiegbar zu sein scheint. Seine übermenschlichen Fähigkeiten stehen in einem krassen Widerspruch zu seinen Ängsten und Zwängen. Da gibt es noch viele Titel, die ich gerne veröffentlichen würde, wie „Der Seiltanz zwischen Liebe, Sex, Krätze und IQ“, „Das Kind in der Frau“, „Der Fall Trudy“, „Der Zwangsneurotiker“ …
6. Siehst auch du einen Unterschied zwischen dem Schweizer und dem deutschen Verlagswesen bzw. der Buchbranche im Allgemeinen?
Mit Schweizer Verlagen habe ich keine Erfahrungen gemacht.
7. Gibt es Bücher, die du mehr als einmal gelesen hast und welche sind das?
Spontan fallen mir zwei Bücher ein. „Der Seele dunkle Pfade“, von Irving Stone, und „Geschichte eines Deutschen“ von Sebastian Haffner.
8. Du wagst nun den Schritt in die Öffentlichkeit. Gibt es etwas, was du gerade jungen und neuen Autoren sagen möchtest?
Ihr müsst von eurer Arbeit überzeugt sein. Gebt nicht auf!
9. Beschreibe deine Umgebung, wenn du schreibst.
Am liebsten verschanze ich mich in der Ecke unserer kleinen schmalen Küche. Eine Tasse Schwartee mit Zitrone genügt schon, um mich auf abendteuerliche Reisen in mein Inneres zu begeben.
10. Könntest du dir vorstellen für das MoKo-Jahrbuch eine Kurzgeschichte beizusteuern?
Selbstverständlich!
Ich danke Dir für Deine ehrlichen Antworten und freue mich schon auf ein weiteres Interview mit einer Deiner Kolleginnen/Kollegen. Und keine Sorge, es gibt jedes Mal neue 10 Fragen.
Euer Markus vom MoKo – Verlag