Heute darf ich im Autoreninterview den Kinderbuchautor Johannes Schütte begrüßen. Im MoKo-Verlag ist sein Buch „Die Abenteuer des Julius Großtat“ erschienen und demnächst starten wir mit der Kinder-Astronomie-Reihe „Tanja Sternenlicht“. Im MoKo-Jahrbuch findet man dann seine Erzählung „Der Schwanenplanet“. Johannes ist mit einigen Projekten unterwegs, auf die ich gleich im Interview noch näher eingehen werde.
Fangen wir mit den Fragen an, Johannes.
1. Du verfolgst einige sehr ehrgeizige Projekte, u.a. „Astronomie für Schulen“ (https://www.facebook.com/groups/Astrokinder/) Was fasziniert dich selbst an dieser Thematik?
"Astronomie für Schulen" ist ein Projekt, das für Schüler und Schulen gedacht ist. Hier können Astronomen und Wissenschaftler den Schülern das Thema Astronomie beibringen. Es beinhaltet aber auch Artikel zu diesem Thema. Es ist auch verbunden mit dem Buch über Tanja Sternenlicht, Astronomie für Kinder. Ich möchte das Wissen der Astronomen und mein Wissen weitergeben.
2. In deinem Buch „Die Abenteuer des Julius Großtat“ sollen Kinder auch für Umweltfragen sensibilisiert werden. Wird es noch weitere Geschichten mit der Käferfamilie geben? (http://www.moko-verlag.de/die-abenteuer-des-julius-grosztat.php)
Ich weiß noch nicht, ob ich weiterschreibe. Umweltprobleme gehen jeden Menschen an und sollte bereits bei dem Wissen der Kinder Platz finden. So wie bei "Friday for futurer". Ich beschäftige mich selbst mit Umweltproblemen und wie wir mit der Natur leben können und nicht gegen sie richten, wie bei der Ausbeutung der Ressourcen. Und Julius Großtat setzt beim Wald an. Und wie wir ihn behandeln. Daraus könnte eine Bewegung werden und mit Geschichten. Nur brauche ich auch hier Leser, die ich eigentlich leider noch nicht so sehe.
3. Die Grundidee zu „Julius Großtat“ stammt von Doris Rave. Möchtest du uns erzählen, wie du sie kennengelernt hast und warum du ihr „Erbe“ angetreten hast?
Doris Rave hat Käfer Felix erfunden. Das war eine Katze. Also sprach ich mit ihr eines Tages und wir nannten ihn dann Julius. Leider hat Doris Rave ihre Geschichten in der Schublade gehalten. Auch die 42 Kinderlandgeschichten aus der schwäbischen Alb. Als sie starb, erbte ich diese Geschichten, die nur ein Gerüst waren, um weitere Geschichten zu kreieren. Ich setzte mich hin und machte daraus - ähnlich wie bei Tolkien- eine ganz neue Welt, wo Menschen, Tiere und Fabelwesen zusammenarbeiten, um einen Wald, den Baumburgwald, zu beschützen.
4. Deine Heimatstadt Delmenhorst liegt dir sehr am Herzen. Auch hier bist du sehr engagiert (https://www.delmenhorst.de/aktuelles/pressemitteilungen-2019/190219-stadtbuecherei-aussergewoehnliche-vorlesestadt-feierstun de.php) Welche Aktionen hast du konkret geplant?
Wenn eine Stadt den Titel "Vorlesestadt 2018" gewinnt, ist dies auch ein Signal dafür diesen Titel zu pflegen. Leider ist dies in Delmenhorst nicht der Fall. Da wird nur teilweise gelesen. Lesungen gibt es nur drei bis viermal im Jahr. Daher möchte ich eine
Vorlese-Autorengruppe aufbauen, die dies ändert. Aber nach Vorbild von Oldenburg und dem WAV.
5. Die „Klimakatastrophe“ ist ein weiteres Thema, das dich sehr beschäftigt. Wie sehen deine Vorhaben in dieser Sache aus?
Wie bereits mitgeteilt, sehe ich es global. Wir Menschen sind ein Teil der Natur und wir müssen ihr wohlgesonnen sein. Wir müssen die Energie, die zur Verfügung steht, so einteilen wie die Natur selbst. Sie so nutzen wie die Pflanzen die Photosynthese, CO2 und Sauerstoff. Wind, Sonne, Photonen, Wasser, Neutrinos und Kernfusion a la Sonne stehen uns im gesamten Universum zur Verfügung. Und das Universum ist groß.
6. Mit der Buchreihe „Tanja Sternenlicht“ will der MoKo-Verlag auch Lesungen in Planetarien veranstalten. Wie bereitest du dich auf solche Events vor?
Wir, der MoKo-Verlag und ich, bieten den Planetarien das Buch an, aber auch Lesungen oder Diavorträge. Alles unter der Flagge von Tanja Sternenlicht, da es Kinder ansprechen soll. Wer sich dann meldet, steht in den Sternen...
7. Gibt es eine Lieblingsfigur für dich aus deinen Büchern?
Es gibt sie nicht. Da sind Käfer Julius und Tanja Sternenlicht. Von der Graphik her dürfte es Felse Großtat sein, da dieser Sohnemann vor allen Dingen Kinder abspricht. Und Tanja Sternenlicht, die weiß, dass Kinder ihre Geschichte wissen wollen und wie alles im Universum zusammenhängt. Das ist es auch, was mich antreibt und von daher bin ich jetzt im Forum von Prof.Dr. Lesch, dem großen Wissenschaftler dieser Zeit.

Felse Großtat - Illustration von Galax Acheronian
8. Ich weiß, dass du ein großer Fan der Kultserie „Raumschiff Orion“ bist. Wie kam es zu dieser Faszination?
Ich wusste von nichts. Mit 15 Jahren sah ich sie, alle 7 Folgen. Das war meine erste Serie. Und sie war seinerzeit klasse. Nicht mal das Bügeleisen sah ich.
Man startet ins All und erlebt Abenteuer. Dann fing ich an selbst SF Geschichten zu schreiben. Das war kurze Zeit danach. Man hatte seinerzeit das Gefühl selbst im All zu sein und sah schon diese Aliens, diese Frogs auf einen zukommen. Ich spielte dann mit einem Freund Raumschiff Orion. Und ich bedauere es sehr, dass es kein Remake gibt. Ich habe auch hier neue Geschichten, aber die Fangemeinde will nur die alten Folgen sehen. Leider.
9. Erzähle uns doch kurz etwas über das Drehbuch, das damals in Anlehnung an „Raumschiff Orion“ entstehen sollte.
Ich kann kein Drehbuch schreiben. Oder zumindest meine ich es, obwohl ich die Basis weiß. Es basiert auf neuen Folgen, in denen es um die neue Generation von Orion geht. Der Commander entdeckt im Zentrum der Milchstraße eine neue Rasse vor dem schwarzen Loch. Die einen wollen Asyl auf der Erde, die anderen wollen Terroristen einer Terrorgruppe der Erde werden, sie wollen also die Erde erobern, oder zumindest sie beherrschen, denn die Erde ist umweltkrank und der Mensch muss sich einen neuen Planeten suchen. Es geht also um Politik, Umwelt, Terror, instabile Tunnel im Universum etc.pp. Das volle Paket.
10. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Ich bin dabei Astrophysik mit Dr. Lesch/Gaßner zu betreiben und hoffe mit diesem Interview auch alle zu begeistern, dass ich neue Geschichten um meine Helden schreiben kann, denn ich bin auf Leser angewiesen. Und jeder Leser profitiert davon, wenn er diesen Stoff liest. Erst recht Kinder!!!
Ich danke dir für deine ehrlichen Antworten und freue mich schon auf ein weiteres Interview mit einer deiner Kolleginnen/Kollegen. Und keine Sorge, es gibt jedes Mal neue 10 Fragen.
Euer Markus vom MoKo – Verlag