Geboren 1966, lebt im Rhein-Pfalz-Kreis. 1992 Abschluss als Staatlich anerkannter Betriebswirt des Handwerks, seit 1995 selbständiger Handwerksmeister, verheiratet, 2 Kinder. Im Dezember 2017 erschien sein erster Krimi „Napoleons Tod“. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Architektur und Naturwissenschaften, die ihn zur Idee für den Sience-Fiction-Roman „Der Stern von Cydonia“ brachten. Das Buch ist im Januar 2019 ebenfalls bei Twentysix erschienen.
Bei uns im Programm:
Angst - Band 13: Melodie des Todes
Angst - Band 22: Melodie des Schreckens
Angst - Band 41: Die Melodie der Sibylle
Ich begrüße Markus J. Weidmann. Er kommt aus den Bereichen Krimi und Phantastik. Sein Buch „Der Stern von Cydonia“ ist nicht nur eine fantastische Novelle, es regt auch zum Nachdenken über unsere Zukunft an. Ich freue mich sehr, dass er zum MoKo-Verlag dazugestoßen ist und würde auch gerne mit ihm mal ein Einzelprojekt starten.
Lieber Markus, hier also nun Deine 10 Fragen:
1. Du hast mit dem Buch „Der Stern von Cydonia“ eine düstere Zukunftsvision gestaltet. Wie kamst Du auf diese Idee?
Die Idee geisterte schon jahrelang vor den ersten Sätzen durch meinen Kopf. Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert und so lag es nahe, dass daraus gewonnene Wissen in eine Geschichte zu verpacken. Ich konnte einfach nicht anders! Es ist genau das Buch geworden, das ich schon immer schreiben wollte.
2. „Napoleons Tod“ ist ein Krimi mit regionalem Bezug. Darf man in dieser Hinsicht noch mehr von Dir erwarten?
Der Krimi ist als lose Fortsetzung gedacht. Die eine oder andere Idee für einen neuen Fall habe ich bereits, allerdings ist noch nichts „druckreif“. Es gibt noch andere Genres, die ich ausprobieren möchte.
3. Wie bringst Du Deine Tätigkeit als selbstständiger Unternehmer und das Schreiben unter einen Hut?
Meistens schreibe ich frühmorgens gleich nach dem Aufstehen – von „bevor meine Familie wach ist“ bis „meine Mitarbeiter im Büro stehen…“.
4. Wie entwickelst Du Deine Protagonisten für Kurzgeschichten, wie für die in der „ANGST“-Reihe?
Meine Protagnisten entwickeln sich mit den Geschichten. Meistens habe ich zuerst die Story und beginne zu schreiben, ohne dass ich weiß, wie mein Prota heißen soll. Das ist dann eine Sache, die sich ergibt. Dass sich Frank Hellinger in „Napoleons Tod“ gleich am Anfang vorstellt, hat sich erst bei der Überarbeitung des Buches ergeben. Ursprünglich wollte ich das ans Ende stellen: „Ach, übrigens, hatte ich mich eigentlich schon vorgestellt?“ Etc., etc.
5. Wenn Du nur ein Buch auf eine einsame Insel nehmen dürftest, welches wäre das und warum?
Das ist eine echt schwierige Frage, den es gibt so einige Bücher, die mich in den letzten Jahren beindruckt haben: „Bis ich dich finde“, John Irving, „The Stand“ Stephen King, „Middlesex“ Jeffrey Eugenides, „Fool on the Hill“ Matt Ruff, aber auch Sachbücher wie z. B. „Eine kurze Geschichte von fast allem“, Bill Bryson. Vielleicht am ehesten „Terror“ von Dan Simmons. Der Mix aus realem Geschehen und geheimnisvollem Horror (es geht um die reale Franklin-Expedition im 19. Jhdt., die erstmalige Durchsegelung der Nordwestpassage und den zum Erscheinungszeitpunkt des Buches unbekannten Verlauf der Expedition) hat mich fasziniert wie seither kein zweites Buch.
6. Welche Rolle spielt Musik in Deinem Leben?
Musik ist äußerst wichtig! Ich habe zwar nie ein Instrument selbst gespielt, aber wenn ich im Auto alleine zu meinen Terminen unterwegs bin, muss Musik laufen. Am liebsten hard & heavy & laut!
7. Welche Charaktereigenschaften an Mitmenschen verabscheust Du?
Da ich im Regelfall ein sehr loyaler Mensch bin, ärgere ich mich am meisten über Unzuverlässigkeit.
8. Was brauchst Du zum Ausgleich für Deine Arbeit und das Schreiben?
Ganz klar: meine Familie! Dann: lesen, lesen, lesen. Schreiben ist mein Ausgleich zur Arbeit! Außerdem bin ich Betreuer einer Fußballjugendmannschaft. Ok, diese Saison ist es in der Runde nicht ganz so gut für die Jungs gelaufen, aber das Training macht riesen Spaß und holt mich 2x in der Woche aus allen Pflichten und schiefen Gedanken komplett heraus.
9. Wirst Du von Deinem Umfeld bei Deiner Tätigkeit als Autor unterstützt?
Ja. Meine Frau liest meine Texte und gibt mir Tipps, was ich stehen lassen kann und was ich besser lassen sollte. Meine Schwester hat „Napoleons Tod“ lektoriert.
10. Welche Projekte liegen bei Dir noch auf Eis?
Da gibt es einiges – vielleicht ein weiterer Fall für Hellinger, Debus und Elli (siehe oben, „Napoleons Tod“), desweiteren bin ich schon Optionen für eine Fortsetzung von „Der Stern von Cydonia“ durchgegangen. Zurzeit bin ich voll dabei, die Geschichten für „Angst“ Band 13 und 22 fertigzustellen. Außerdem gibt es mittlerweile eine Kurzgeschichte für die Serie „Angst“, bei der ich dachte, als ich den letzten Satz geschrieben hatte: ja – was wäre, wenn die Story jetzt wirklich weiterginge? Bei mir sind das oft auch spontane Ideen, die kommen, wenn man in der Welt die Augen offen hält. Geschichten fallen einem jeden Tag vor die Füße. Man muss sie nur sehen.
Ich danke Dir für Deine ehrlichen Antworten und freue mich schon auf ein weiteres Interview mit einer Deiner Kolleginnen/Kollegen. Und keine Sorge, es gibt jedes Mal neue 10 Fragen.
Euer Markus vom MoKo – Verlag